Der Autor an sich ist eine gesellige Spezies. Er liebt es, sich über sein Lieblingsthema, das Schreiben eines Romans und alles was damit zusammenhängt auszulassen und Plotdetails bis ins Kleinste zu erörtern und zu zerlegen. 

7

Ja was denn nun? Ist ein Autor nun ein einsamer Wolf oder ein Rudeltier?

Hier muss ich ein wenig weiter ausholen und antworten: Kommt ganz darauf an.

7

Ein Autor trägt zwar seine Geschichte aus, aber wie bei einer Geburt braucht es viele Helfer, damit eine Geschichte das Licht der Welt erblickt. Der einsame Wolf muss zum Rudeltier werden.

Grundsätzlich muss man mal sagen, dass Autoren in erster Linie Menschen sind.

Jawoll. Richtig gehört. Es sind Menschen, die für Ihre Romane, Geschichten und Erzählungen brennen, dafür arbeiten müssen und mindestens wenn nicht sogar mehr ihres Herzblutes in jedes Projekt stecken.

Warum? Weil sie ihre Geschichten nicht nur lieben sondern leben

Es sind keine von Natur aus begabten, denen alles zufliegt, sondern in jedem Roman steckt eine Menge Arbeit. Soviel dazu.

Jetzt ist es ja so, das es ziemlich viel Hirnschmalz, Gedankenspielereien und anderer Arten von Brainstorming, Clustern und was es nicht alles gibt (kann man in diesem und diesem Artikel übrigens nachlesen) bedarf, um zum Beispiel den Plot für eine Geschichte herauszuarbeiten. Das ist aber nur ein kleiner Teil der Arbeit, die in einem Roman steckt. Also wird noch mehr Hirnschmalz benötigt.

Und wie bei jeder gedanklichen Anstrengung, haben die Meisten, wenn nicht sogar alle Autoren, dabei tendenziell lieber Ihre Ruhe, als dass sie  gestört werden oder im Rudel arbeiten.

Okay, okay. Musik um die Gedanken anzuregen oder den Schreiberling in eine besondere Stimmung zu versetzen die der Dramatik der Szene dient lasse ich mal bewusst außen vor. Aber alles andere stört in der Regel:

Hungrige Kinder, Haustiere die Auslauf brauchen und der Partner, der nicht weiß, wo er seine Socken hingelegt hat, werden in den Garten gesperrt. Bellende Hunde bekommen einen Knochen und weinende Babys werden in den Schlaf gewiegt oder an Oma und Opa ausgeliehen.

Dann ist Ruhe und nur die Geräuschkulisse, die der Autor für sein konzentriertes Arbeiten benötigt, herrscht vor.

Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Wenn ich kann, schreibe ich morgens, bevor die Kinder nach ihrem Papa verlangen oder die werte Gattin eine neue Aufgabe aus dem Ärmel schüttelt (manchmal könnte man tatsächlich meinen, es ist Zauberei).

Dann schreibe, plotte, überarbeite oder denke ich, ganz als einsamer Wolf, an meiner Geschichte und freue mich, wenn ich gut vorankomme. Wenn mal nichts klappt, dann trete ich auch hier schon aus meiner Isolation heraus und wende mich an Autorenkollegen oder Freunde und hole mir Hilfe. Wenn dann das Problem gelöst ist, geht es aber als einsamer Wolf weiter.

So, und dann steht irgendwann „ENDE“ unter dem Manuskript.

Und dann? Ja und dann geht es in die Phase, in der man aus dem Wolfsfell schlüpft und anfängt sich mit den Menschen kurzzuschließen, die einen bei der weiteren Arbeit behilflich sind. Und da gibt es eine ganze Menge. Denn ein Buch oder ein Roman braucht viele Helfer, um das Licht der Welt zu erblicken.

Um einen Überblick über wichtige Helferlein zu bekommen, will ich ein paar davon aufzählen. In der Regel sind das dann die Menschen, die in der Danksagung auftauchen, nur mal so nebenbei.

Schreibgruppen

Wenn man als Autor Probleme hat, eine Schreibroutine zu entwickeln und einfach immer und immer wieder die Schreibzeit für andere, „wichtigere“ Dinge, opfert, könnte eine Schreibgruppe genau das Richtige für Dich sein. Okay, die kann man sich aber auch schon suchen, bevor man Ende unter sein Manuskript geschrieben hat.

Der Gedanke dahinter ist einfach, dass man in der Gruppe schreibt. Man trifft sich live oder über Zoom und Meetings und wie sie nicht alle heißen, spricht ein wenig darüber, was heute anliegt und dann schreibt man einfach. Jeder für sich. Man sitzt miteinander und jeder für sich am Rechner und tippt was das Zeug hält. Nach einer vorher bestimmten Zeit macht man Pause oder hört ganz auf und dann bespricht man wiederum, was man geschafft hat. Zwei liebe Autorenkolleginnen von mir praktizieren das und berichten nur positives davon. (Liebe Grüße an Inga und Bibi an dieser Stelle. 🙂 )

 

Jetzt spielen wir ein wenig Zeitmaschine und gehen an die Stelle, wo der Autor sein Werk schon überarbeitet hat. Und zwar nicht nur einmal, nein, viele Male. Konkret bedeutet das: Mindestens sieben mal und bei jedem Durchgang mit einem anderen Schwerpunkt. Diesen Teil überspringe ich bewusst und komme gleich zu den

Testlesern

Testleser sind überaus wichtig, Warum? Eine kleine, ausgewählte Gruppe Menschen steht für die große Masse an Menschen, die später mal den Roman lesen sollen. Sie repräsentieren Deine zukünftigen Leser. Von Vorteil wäre, wenn diese Menschen ohnehin viel lesen würden und am Besten auch noch in dem Genre, in dem Dein Roman spielt, bewandert sind. Was nützt es, wenn Du einen Thriller schreibst und Deine Testleser normalerweise eher Liebesromane? Eben.

Dann lässt Du sie auf Dein Manuskript los und wartest. und wartest und wartest, bis Du Dein mit Anmerkungen vollgeschriebenes Manuskript wieder zurückbekommst. Und dann beginnt für Dich als Autor die Arbeit. Von Vorteil wäre, wenn Du einen kurzen Fragebogen mit zu den Testlesern geben würdest, gleich von Anfang an: Wo war es besonders langweilig, war alles verständlich, irgendwelche Plotlöcher entdeckt…

Alles was den Roman später eben besser macht. Und dann überarbeitest Du was das Zeug hält.

Wir machen einen weiteren Zeitsprung in unserer Maschine und sind dort angekommen, wo Dein Manuskript bei einem sogenannten Lektor liegt.

Lektor? Klingt nach einer Mahlzeit oder irgendeinem neuen Schuhmodel von Nike.

Tatsächlich ist ein Lektor jemand, der mit Texten arbeitet. Ich beschränke mich hier auf die Art Lektor, die mit Romanen arbeiten.

Ein Lektor überprüft das  Gerippe eines Romans, klopft es nach hohlen Stellen ab und deckt unschlüssige Punkte auf, im Idealfall. Außerdem kontrolliert er die Ausdrucksweise, den Satzbau und ob man zum Beispiel zu viel erzählt (Tell) oder zu wenig zeigt (Show). Ein wichtiger Mensch also, wenn es darum geht, einem Roman auf die Welt zu helfen.  Mit dem Lektor oftmals einher geht der Korrekturleser. Manche Lektoren machen diese Aufgabe auch mit, andererseits gibt es auch Menschen die nur Korrekturlesen.

 

Nach einem weiteren Zeitsprung befinden wir uns nun beim Coverdesigner. Richtig gehört. Coverdesigner. Wobei dieses Thema wohl eher etwas für Selfpublisher (Autoren, die Ihre Bücher selbst vermarkten) ist, da Verlagsautoren in der Regel kein Mitspracherecht beim Cover haben, bzw. der Verlag sich um das Cover kümmert.

Also, Coverdesigner machen das Buch oder die Geschichte von außen schick. Die Geschichte mittendrin ist ohnehin der Hammer, also davon gehe ich aus. Der Coverdesigner hat jetzt die Aufgabe, die Essenz Deines Buches auf einer Seite darzustellen, und zwar so, dass potentielle Leser davon angesprochen, darauf aufmerksam gemacht und im besten Fall dazu gebracht werden, einmal einen Blick hineinzuwerfen. Wenn dann die Geschichte noch top ist (und davon will ich hier einfach mal ausgehen) dann greift der geneigte Leser zu und kauft das Buch. ich würde sagen: Mission erfüllt.

 

Wie Ihr an diesen wenigen Beispielen schon sehen konntet, ist ein Autor in vielen Dingen zwar ein einsamer Wolf, tendiert bei anderen Dingen aber dann doch eher in Richtung eines Rudeltieres.

Aber insgesamt muss man sagen: Es kommt einfach drauf an.

 

Und wie ist das bei Dir? Bist Du eher Typ einsamer Wolf? Bist Du eher gesellig? Lass es mich wissen und schreibe etwas in den Kommentaren.

Tagebuch
Mein Tagebuch 9 ’22

Mein Tagebuch 9 ’22

1.9  Liebes Tagebuch, Und zack, ist es September und mein Buch ist noch immer nicht fertig. Wie ich letztens schon in einem Instagram-Beitrag geteilt habe, komme ich mir momentan vor, als würde ich gegen Windmühlen kämpfen. Ich sehe meinen Fortschritt, ich merke...

Tagebuch
Mein Tagebuch 8 ’22

Mein Tagebuch 8 ’22

18.8  Liebes Tagebuch, lange ist mein letzter Eintrag wieder her, aber ich habe dringend Ruhe gebraucht. Am Ende waren meine Anspannung und mein Stresslevel so hoch, dass es sich gesundheitlich geäußert hat, weswegen ich angeschlagen und betrübt zurückgeschalten...

wieder hier
Ich bin wieder hier

Ich bin wieder hier

Wieder hier oder Back - AgainHallo Ihr Lieben, Lang, lang ist's her, dass ich den letzten Blogeintrag veröffentlicht habe und der Ein oder Andere wird sich jetzt fragen: Wat, wer bist Du denn? Kenn isch dich? Eine berechtigte Frage und ich werde sie gerne...

Tagebuch
Mein Tagebuch 7 ’22

Mein Tagebuch 7 ’22

23.7 Liebes Tagebuch, heute will ich mal wieder eine Lanze für die großartige Lea Korte brechen. Wie Ihr vielleicht an anderer Stelle meiner Homepage gelesen habt, habe ich mich vor gut zwei Jahren für einen Schreibkurs bei Ihr entschieden und damit die beste...

Tagebuch
Mein Tagebuch 6 ’22

Mein Tagebuch 6 ’22

28.6  Liebes Tagebuch, eine anstrengende Woche liegt hinter mir. Die Arbeit ist momentan sehr fordernd und mir fehlt abends oft die Kraft, um zu schreiben. Aber wenn ich dann mal drüber bin, läuft es wirklich sehr gut. Nach meinem Schreibkurs bei Lea Korte habe ich...