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11 Methoden, um so viele Ideen für einen Roman zu generieren, dass dir der Schädel raucht und um sich aus Schreibblockaden wieder herauszukämpfen. Teil 2
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Heute geht es also wieder darum, neue Ideen für einen Roman zu finden oder sich aus Schreibblockaden heraus zu manövrieren. Oder die Geschichte mit Ideen aufzupeppen, oder oder oder…

Ich selbst bin ja ein Freund von vielen Möglichkeiten und liebe es, bei Problemen mehr als eine Lösung an der Hand zu haben. Umso besser und beruhigender ist es, wieviele Wege es gibt, um an gute Ideen zu kommen.

Und das Beste: sie sind kostenlos!

Alles was du reinstecken musst ist ein wenig Hirnschmalz und Zeit. Aber darüber will man sich als Autor ohnehin nicht beklagen, weil unsere Köpfe gar oft rauchen und man verzweifelt dasitzt und überlegt. Da kommt es auf das bisschen hier auch nicht mehr an.

Jetzt will ich euch aber nicht länger auf die Folterbank spannen und lege einfach mal los, damit ihr schnellstmöglich loslegen könnt. Viel Spaß dabei.

Nichts auf der Welt ist so kraftvoll wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.

1. Beobachte die Welt und deine kreative Energie

Tatsache ist, dass in der heutigen Zeit die Menschen verlernt haben, auf ihr Inneres zu hören und sich Zeit zu nehmen. Warum? Weil wir dauernd von außen mit irgendwelchen Sinneseindrücken bombardiert werden.

Ne WhatsApp hier, Instagram da, schnell noch ein Anruf. Wir haben schlicht nicht die Zeit, auf uns und in uns zu hören oder die Welt um uns zu betrachten.

Ich finde das sehr schade, weil alleine dadurch viele Anregungen ungesehen verrauchen und tolle Ideen einfach ungehört im Universum verklingen.

Ich habe mir angewöhnt, bei Gegenständen, Menschen, Spaziergängen und einfach im Alltag genau hinzuschauen. Welche Dinge bringen etwas in mir zum schwingen? Wo kommen Ideen? Wo fühle ich etwas?

Ich denke da an laue Sommerabende, einen Lichtstrahl der sich durch dunkle Wolken bohrt, der Geruch einer frischen Wiese, Schneeflocken die vom Himmel fallen und mir auf der Zunge zergehen. Alle diese Dinge berühren mich und regen meine Gedanken an.

Achtsamkeit ist wichtig und grundlegend. Die Welt um uns herum steckt voller Ideen und Anregungen. Wir müssen nur Hinsehen.

2. Lass dich von Bildern inspirieren

Obwohl diese Methode der vorangegangen ähnlich ist, läuft sie doch anders ab. Hier wird sich ausschließlich auf Bilder beschränkt.

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber bei manchen Bildern läuft mir ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Irgendetwas in mir spricht auf das Bild an, und ich sehe viel mehr in dem Bild, als das Bild an sich. Plötzlich sehe ich die Gefühle, die hinter dem Gemälde oder Foto stecken. Ich kann sie fühlen und tauche regelrecht in das Bild ein.

Eine warme Brise umspielt meine Nase und treibt die Blättern am Waldboden vor sich her. Die Sonne steht schon tief und taucht das Grün des Waldes in ein unwirkliches Licht. Meine Schritte knirschen auf dem Schotterweg und Insekten summen. Das Blätterdach ist an dieser Stelle so dicht, das fast kein Licht auf den Boden dringt. Und dann sehe ich es:

Durch ein Loch in der Blätterkrone sticht ein greller Lichtschein, trifft auf einen Baumstumpf und lässt das Moos darauf smaragdgrün leuchten. Ein Pilz wächst darauf, unscheinbar und umwebt von hauchzarten Spinnweben, vergessen von der Zeit. Benetzt von glitzernden Wassertropfen steht er da und strahlt eine Erhabenheit aus, die man nicht erklären kann.

Okay okay. Das war jetzt kein Bild im eigentlichen Sinne, aber ich wette, du hast etwas dabei gefühlt. Stimmts? Solche Methoden muss man übrigens sehr flexibel angehen, weil wir Menschen nun mal von Natur aus sehr unterschiedlich sind, werden wir auch von unterschiedlichen Dingen inspiriert. Also: Probier dich aus

3. Fülle Plotstrukturen mit deinen Ideen

 

Als Autoren müssen wir lernen, dass wir das Rad nicht neu erfinden können. jede Geschichte wurde im Prinzip schon einmal erzählt. Egal ob Aschenputtel, der Kampf vom Helden gegen den Bösewicht oder der Aufstieg vom Niemand zum König. War alles shocn einmal da. Wenn wir das akzeptieren und verstehen, nehmen wir von vornherein schon sehr viel Druck aus unserer Arbeit.

Was wir beeinflussen können, ist die Art und Weise, WIE wir eine Geschichte erzählen. Jeder Autor lässt, gewollt oder ungewollt, einen Teil von sich in seine Geschichte mit einfließen. Und genau das ist es, was die Geschichte dann wieder einzigartig macht. Klar, das Handwerk will schon auch beherrscht werden. Logisch.

Aber Handwerk alleine macht noch keinen guten Roman.

Drum scheue dich nicht und nimm dir eine bewährte Plotstruktur. Egal ob Heldenreise, 3. Akt, 5. Akt oder 7. Akt Struktur. Nimm dir, was für dich passt und fülle das Ganze mit Leben. Passe deine Ideen in die vorhandene und bewährte Struktur und schau zu, wie deine Geschichte wächst und gedeiht.

Mit was du dabei anfängst, spielt eigentlich keine Rolle. Interessante Figuren, coole Schauplätze oder richtig fiese Gegenspieler.

Starte von jedem beliebigen Punkt aus und plane deinen Roman

 

4. Gespräche mit anderen Schreibern

Etwas, das ich mittlerweile sehr schätze und nicht mehr missen möchte, sind Gespräche mit anderen Autoren und Kreativen. Warum?

Weil beim Zusammentreffen von Kreativen viele tolle Dinge herauskommen können. Es verhält sich dabei ein wenig wie bei einem Ameisenhaufen: Viele Kreative auf einem Haufen sind mehr als die Summer ihrer Teile.

Und man erfährt ganz nebenbei, dass jeder, aber wirklich jeder mit den gleichen oder zumindest mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat. Und das, muss ich sagen, tröstet über manche Durststrecke enorm hinweg.

Gerade für uns Autoren ist es wichtig, sich mit Gleichgesinnten zusammenzutun, weil das Schreiben an sich eine eher einsame Sache ist. Der Austausch untereinander ist deswegen super wichtig!

 

5. Die innere Balance

Ich denke, ich lüge nicht, wenn ich behaupte, dass jeder Autor die gefürchtete weiße Seite, die sich nicht füllen lassen will, die eine Idee, die sich einfach nicht einstellen will, wenn man gerade nicht weiß, wie die Handlung weiterlaufen soll, kennt.

Wir Menschen sind unglaublich vielschichtig und jeder trägt alles, aber nicht zu gleichen Teilen in sich. Soll heißen jeder kennt Wut, Trauer, Liebe, Glück, Lachen usw. Normale menschliche Emotionen. Soweit, so gut.

Wenn jetzt eine Seite in uns, Trauer zum Beispiel, enorm groß ist, quasi ein Ungleichgewicht herrscht, dann kann es durchaus sein, dass dadurch die Kreativität behindert wird und man einfach nicht in den Fluss kommt. Die Gedanken hängen und man weiß nicht weiter.

Wenn ich in einer solchen Situation bin, dann nehm ich mir einen Moment zeit, um in mich zu gehen. Ich lausche in meinen Körper und meinen Geist und versuche zu ergründen, warum ein Ungleichgewicht in mir besteht. Manchmal ist das leider nicht so offensichtlich, dass es einen anspringen würde.

Wenn man das nicht gewohnt ist, kann das beängstigend sein, da wir normalerweise immer von irgendetwas äußerlichem abgelenkt werden.

Höre auf dich, sei achtsam und du wirst feststellen, dass du bald erkennst, warum es innerlich hakt und wie du dem Problem beikommen kannst. Und wenn du wieder ausgeglichen bist, wirst du sehen, kommen auch die Ideen wieder zu dir.

6. Freies schreiben (Morgenseiten)

Diese Technik wende ich seit über einem Jahr konsequent an. Sie hat mir sehr geholfen, beim Schreiben meine eigene Stimme zu finden und den Kopf so frei zu haben, dass ich mich aufs Schreiben konzentrieren kann und nicht von anderen Dingen und Eindrücken blockiert werde. Gefunden habe ich diese Technik im Buch von Julia Cameron mit dem Titel „Der Weg des Künstlers“. Ein sehr inspirierendes Buch, das mir insgesamt geholfen hat, mich auf den Weg zu machen, den ich auch jetzt noch gehe.

Bei der Technik geht es darum, dass ich mich morgens, am besten nach dem Aufstehen und bevor ich irgendwas anderes mache, einfach hinsetze. Genau. Einfach hinsetzten, in der Hand einen Stift und vor mir ein weißes Blatt Papier. Und dann fange ich an zu schreiben.

Was ich schreiben soll? Ich stelle mir das so vor: Ich lasse meine Gedanken auf das Papier fließen. Pur. Nicht geschüttelt oder gerührt.

Soll heißen: Alles was mir einfällt notiere ich auch. Positives wie Negatives. Alle Gedanken die kommen, dürfen auf das Papier.

Dabei ist wichtig, nicht auf Rechtschreibfehler oder Schönschrift achten.

Ganz ehrlich? Manchmal wenn ich mir meine Seiten danach ansehe, dann muss ich erst überlegen, was das eigentlich heißen soll. Es geht rein darum, die Gedanken, so wie sie kommen, auf das Papier zu schreiben. Fällt mir gerade nichts ein, dann schreib ich eben „blablabla“ oder „mir fällt gerade nichts ein“ oder sowas in die Richtung. Wichtig ist außerdem, dass ich erst aufhöre, wenn drei Seiten vollgeschrieben sind. Warum? Weil die Morgenseiten als eine Art Gehirnwäsche dienen sollen.

Alles was mich blockiert und behindert soll rausgeschrieben werden, damit der Kopf frei ist für die Dinge, bei denen Kreativität fließen muss. Das geht eben nur, wenn der Kopf frei ist. Und auch wenn es manchmal schwer wird: Zieh es durch, deine Schreibe wird es dir danken.

    7. Geschriebenen Dialog führen

    Das ist eine wirklich sehr spannende Übung.

    Das läuft so: Du stellst dir eine Person vor, mit der du dich gerne einmal unterhalten möchtest. Genau so. Und jetzt unterhältst du dich mit ihr. und zwar schriftlich. Genau.

    Führe einen geschriebenen Dialog mit dem Papst, einem Mafiaboss oder Albert Einstein. Keine Grenzen. keine Limits.

    Du willst dem Menschen, den du am wenigsten leiden kannst, mal so richtig die Meinung geigen? Dann schreib was das Zeug hält und lass dich überraschen.

    Denn durch das „Gespräch“ werden sich interessante Perspektiven eröffnen und dir werden die Ideen nur so zufliegen.

    8. Verschiedene Perspektiven einnehmen

    Auch eine Übung, die sehr viel Spaß machen kann und, wenn man Gefallen an ihr findet, auch ganze Romane hervorbringt.

    Jede Geschichte hat eine Perspektivfigur. Aus ihrer Sicht wird die Geschichte erzählt, hauptsächlich. Meistens ist das der Held. Oder auch der Antagonist, manchmal auch ein Tier.

     

    Bei dieser Aufgabe ist es nun dein Part, eine andere Perspektive einzunehmen.

    Schreibe doch mal eine Geschichte aus Sicht einer Tomate, eines Sofas, eines Hauses oder eines Autos? Du wirst sehen, dass beim Verfassen eines solchen Textes dein Kopf fast überwquillt vor tollen Ideen.

    9. Ideenkarten kombinieren

    Diese Aufgabe ist wie gemacht für Menschen, die gerne mit bunten Kärtchen arbeiten. Man geht dabei folgendermaßen vor:

    Besorge oder mache dir verschiedenfarbige Karteikärtchen und überlege dir Oberbegriffe, für die du die Variablen finden möchtest.

    Zum Beispiel: Held, Bösewicht, Schauplatz, Ende, Helfer, Wendungen

    Wenn du die Oberbegriffe gefunden hast, suchts du zu jedem Thema mindesten zehn verschiedene Unterbegriffe. Wenn du auch das geschafft hast, mischt du die Karten der einzelnen Kategorien durch und ziehst von jedem Stapel eine Karte. Und zack hast Du eine zufällige Aneinanderreihung für Deine Geschichte. Lass Deiner Fantasie freien Lauf und baue die Worte auf den Karten zu einer Geschichte aus. Spinne was das Zeug hält.

    10. Wörterbuch Methode

    Bei dieser Methode ist ein Wörterbuch (oder jedes andere Heft mit Wörtern) der zentrale Angelpunkt. Wichtig dabei: du hast ein Thema, eine Frage oder ein Anliegen, zu dem du schreiben darfst, sollst, musst, willst. Jetzt nimmst du dir dein Hilfsmittel zur Hand und suchst zufällige Begriffe aus. Nimm am besten zwischen drei und acht. Schreibe jeden Begriff in die Mitte eines leeren Blattes und frage dich nun, wie du die zufällig ausgewählten Begriffe mit Deiner Fragestellung in Beziehung setzen kannst. Clustere oder Brainstorme hierzu und halte deine Ergebnisse schriftlich fest.

    Wenn du fertig bist, schaust du dir deine Ergebnisse an und überlegst, wie du diesen Wust an Begriffen mit der ursprünglichen Frage/Thematik  in Beziehung setzen kannst.

    WICHTIG: Es müssen nicht alle Wörter verwendet werden. Nimm dir was du brauchen kannst, den Rest hau weg.

    Mit dem so gewonnen Material verfasst du nun einen Text zu deiner ursprünglichen Thematik und e voila, eine Idee ist zu deinem Roman entstanden.

    11. Finde Deinen Weg

    Zu guter Letzt will ich dir noch das Wichtigste mit auf den Weg geben.  Jeder Mensch ist anders, hat andere Vorlieben, Bedürfnisse, Probleme. Jetzt kann es natürlich sein (auch wenn ich es mir sehr schwer vorstellen kann) dass von den ganzen Techniken, die ich hier und in dem Artikel vorher angeführt habe, keine einzige für Dich taugt und Du immernoch nicht weißt, wie Du auf eine Idee kommen sollst. Da gibt es nur eines: Höre auf Dich.

    • Wann fühlst Du Dich wohl?
    • Wann geht Dein Geist auf Reisen?
    • Über was denkst Du nach?
    • Was würdest Du ändern, wenn Du könntest?
    • Wer wärst Du gerne?
    • Was würdest gerne erleben?

    Stelle Dir selbst die Fragen und sei offen für Neues.

    Ideen kann man nicht erzwingen und manchmal kommen vielleicht keine, obwohl man die ganzen Techniken angewandt hat. Dann ist es Zeit für eine Kreative Pause, um Deine Tanks wieder zu füllen und Schwung für neue Projekte zu holen .

    Welche Technik nutzt Du, um Deine Ideenquelle sprudeln zu lassen? Lass es mich mit einem Kommentar von Dir wissen.

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